150 Jahre Flabb – Eine Erinnerung an den „Kater-Park“
Eine solche Erinnerung stammt von meinem Großvater. In einer liebevollen Dichtung hat er den Park Ville d’Eu in Haan beschrieben – oder, wie er ihn nannte: den Kater-Park. Früher ein Treffpunkt junger Paare, ein Ort für erste Begegnungen, leises Flüstern auf Parkbänken und romantische Spaziergänge bei Sonnenuntergang.
Zwischen Königseichen und Amselgesang spielte sich das Leben ab – ganz ohne große Worte, aber mit umso mehr Gefühl. Mein Opa hat das mit rheinischem Humor und viel Herz festgehalten. Seine Zeilen erinnern uns daran, wie wichtig es ist, Orte der Erinnerung zu bewahren – auch in einer Welt, die sich ständig verändert.
150 Jahre Flabb – das bedeutet nicht nur Tradition in der Bestattungskultur, sondern auch ein tiefes Verwurzeltsein in Haan. Unsere Familie ist seit Generationen hier zu Hause. Wir kennen die Geschichten, die Menschen und die Plätze, die ein Leben ausmachen.
Diese persönliche Erinnerung an den „Kater-Park“ möchten wir mit Ihnen teilen – als Teil unserer Geschichte, und vielleicht auch als Einladung, eigene Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.
Herzlich,
Ihre Tanja Flabb
‚PARK DE EU‘
Fröier hi-esch de Park de Eu ens ‚Müterpark‘ em Volksmonk.
De Name mot domet de han, dat wenn et an te dämmern fäng,
de Mütern, wat me he-i für ne Kater seit, ob de jacht no de
Kätzkes en et Jröne on ob de Däker schli-eken.
Do trocken de Kondes on de We-iter domols dann doch dat
Jröne für, on schleken sech en de Anlaren an der Königs-iken.
Do soten se dann ob de Bänk, on dat nit nur em Mai, tuschelten, schmusten, on Knubbelten sech af; natürlich alles in Ihren.
Et jov jo tou der Tiet noch ke-in Sexobklärung.
Suwat mos mer alles noch selwer don.
Die Blomen duffteden su söt, on der Merlen flödden ihr Owelsi-edschen su stimmungsvoll ut
der Tip van der E-ik on dem Paschtur sinnem Bierenboum,
do koun et manchem schon janz schö plümerant öm dat Hetz
werden. Hüt te Dach es van sunner Romantik nit mie alltevöll
drennen. Do maken se ob ‚Halbstark‘, demolieren de Pavillon
on de Bänk on wat we-it ech sös noch alles.
Na ja, für de Sexobklärung bruken se och ke-in Tied mie te
verplämpern; die kriegen se schon en der Schul met.
Willi Flabb 1990

Übersetzung
„PARK DE EU“
Früher hieß der Park der EU mal „Kater-Park“ im Volksmund.
Der Name kam wohl daher, dass, wenn es dämmerte,
die Müter (mööter) – was man hier für einen Kater sagt – auf der Jagd nach
Katzen waren, sich im Grünen oder auf den Dächern herumschlichen.
Da zogen die Kerle und die Mädchen damals doch ins
Grüne hinaus und schlichen sich in die Anlagen bei den Königseichen.
Sie saßen dann auf den Bänken – und das nicht nur im Mai –,
flüsterten, schmusten und knutschten miteinander; natürlich alles in Ehren.
Es gab zu der Zeit ja noch keinen Sexualkundeunterricht.
So etwas musste man sich alles selbst beibringen.
Die Blumen dufteten so süß, und die Amseln trällerten ihr Abendlied so stimmungsvoll
von der Spitze der Eiche neben dem Bierbaum des Pastors,
da konnte manchem schon ganz schön romantisch ums Herz
werden. Heute ist von dieser Romantik kaum noch etwas übrig.
Da spielen sich die „Halbstarken“ auf, demolieren den Pavillon
und die Bänke und was weiß ich sonst noch alles.
Naja, für den Sexualkundeunterricht brauchen sie heute
keine Zeit mehr zu verschwenden; den kriegen sie ja schon in der Schule mit.