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Indische Bestattungskultur

Auf dem Land in Indien ist die traditionelle Bestattungsart die Feuerbestattung. Die geliebten Angehörigen oder Freunde werden innerhalb der Gemeinde an einem zentralen Platz, der, mit heiligem Wasser, durch einen Priester von bösen Geistern gereinigt und gesegnet wurde, eingeäschert.
In den Städten besuchen die trauernden Verwanden und Freunde die Krematorien.

 

Ablauf der Einäscherung

Zur Vorbereitung wird das Brennholz mit einem traditionell indischen Butterschmalz, der „Ghee“ genannt wird, übergossen.
Bei Feuerbestattungen ist es in Indien ein fester Bestandteil der Kultur, bei der Aufgabenteilung die Götter einzubeziehen.
So ist es bei dem Tod einer Frau nur ihrem ältesten Sohn und dem Ehemann erlaubt, das Feuer zu entzünden, da auch Shiva, der Gott, der für Wiedergeburt und Tod verantwortlich ist, männlich ist. Shiva ist zuständig, den Toten beim rituellen Weg zu begleiten, um ihn in das Nirwana zu geleiten.

 

Das Nirwana

Das Nirwana ist ein aus dem Buddhismus stammender Begriff und bedeutet, den Austritt aus dem Kreislauf des Leidens, auch „Samsara“ genannt. Die Wiedergeburt und des Daseins durch das Erwachen, welches in diesem Fall „Bodhi“ genannt wird, bilden den kompletten Weg ins Nirwana.

 

Das Zünden des Feuers

bei dem Ritual der traditionellen Einäscherung gibt es klare Abläufe.

  • Das Zünden des Feuers beginnt direkt am Kopf.
  • Der brennende Körper richtet sich während des Verbrennungsprozesses auf.
  •  Um die Seele des Verstorbenen freizulassen, wird der Körper am Kopf geöffnet.

 Anschließend wird die Asche in einem fließenden Gewässer, das im Meer mündet, verstreut. Es ist notwendig, dass die Asche nicht in einem stillstehenden Gewässer endet, da das Meer in Indien für die Unendlichkeit steht.
Nur durch den direkten Weg über einen Fluss gelangt man in das Nirwana. Fließendes Wasser ist außerdem ein Symbol für die Erhaltung des Energie- und des Seelenflusses.
Das Begräbnis auf einem Friedhof, wie es bei uns im westlichen Kulturkreis üblich ist, wird im Hinduismus traditionell nicht praktiziert.

 

Heutzutage

In der heutigen Zeit, mit einer hohen Bevölkerungsdichte, die Umweltbelastung und Platzmangel mit sich bringt, finden die traditionellen Einäscherungen immer seltener öffentlich statt. In Krematorien, die oft zehn oder mehr Öfen in einer Halle stehen haben, können sich die Familienangehörigen zur Einäscherung direkt vor dem Ofen versammeln.